unsere Pferde
Sunny
Ich fahr doch keine 700 km um mir ein Pferd anzusehen, das angeblich 7 jährig seit zwei Jahren angeritten total gesund auf einer Weide abgestellt wurde, weil seine Besitzerin ausgewandert ist. Nie und nimmer stimmt das. Das Pferd hat garantiert einen ausgeheilten Sehnenschaden oder voll einen an der Waffel, wegen zu frühem Anreiten.
Angerufen hab ich trotzdem. Später, als ich wollte. Das Pferd war denn reserviert und ich sehr traurig. Als einige Tage später die Reservierung aufgehoben wurde, war ich einerseits sehr happy und andererseits ging das gleiche Spiel von vorne los. Ich habe einen Termin vereinbar, diesen dann aber abgesagt. Mir war das Risiko einfach zu hoch.
Und nun kam Faktor x ins Spiel. Flo.
Total übernächtigt kommen wir bei Suse und Jan im Nirgendwo an. Wir stehen nachts mit unserem Crafter am Butterbaum See mit Blick über die riesigen Weideflächen und die Stutenherde. Die Kraniche flöten. Diese Natur ist unglaublich. Nie hatte ich das Bundesland Brandenburg auf dem Schirm. Und dann hab ich Sunny kennen gelernt. Seinen Namen hat er schon auf dem Weg bekommen. Ich hatte ständig diesen Song im Kopf.
Sunny ist ein sehr feinfühlendes und behutsames Pferd mit einer leisen Sprache. Ich liebe ihn von ganzem Herzen. Er hat mich durch eine der schlimmsten Phasen meines Lebens begleitet und mir beigebracht, auf die leisen Töne zu hören.
Danke Flo. Deine Entscheidung diese Reise zu machen, war der Start für unser neues Leben als wir noch gar nicht wussten wie sehr wir ein neues Leben brauchen. Während ich das schreibe steigen mir auch heute noch die Tränen in die Augen.
Wunjo
Eigentlich wollte ich „nur mal kucken“ und eigentlich wollte ich wenn überhaupt Sunnys Halbbruder „nur mal ankucken“…
So kam Wunjo, die Wonne, in mein Leben. Eine Weide voller Stuten und Fohlen und dieser kleine Mann verzauberte mich ab der ersten Sekunde mit seiner tiefen Ruhe, Klarheit und Freundlichkeit. Wir haben nur wenige Stunden miteinander im Gras liegend und mit den Fohlen umherlaufend verbracht und ich wusste, wir gehören einfach zusammen.
Ich hatte vor Wunjo zu mir nach Süddeutschland zu holen und ihn gemeinsam mit Sunny bei mir im Offenstall zu halten. Stattdessen lebe ich jetzt mit meinen 3 Pferden in Brandenburg und sie sind in Herden auf riesigen Flächen frei unterwegs.
Sei offen für die Möglichkeiten. Nur dann kann die Magie Raum in deinem Leben bekommen…
Aponi, aka „Bounty“
Aponi, aka „Bounty“, kam als Absetzer auf die Hengstweiden von Buttertreehorses. Dort wuchs er auf und wurde als Scheidungskind in die Obhut von Suse und Jan übergeben. Ich lernte Bounty im Winter kennen als mein Junghengst Wunjo in seine Herde einzog. Bounty war zu dem Zeitpunkt ein stattliches Pferd, Chef der Hengsherde und mit einer ganz besonderen Aura umgeben.
Wir trafen uns bei meinem ersten Besuch auf der Weide. Ich ging auf die Herde zu und und Bounty trat mir entgegen. Meiner Intuition folgend stellte ich mich vor, erzählte, wer ich bin und das ich meinen Freund Wunjo hier besuchen möchte und wie dankbar ich dafür bin, dass Bounty ihn schützt und ihm alles beibringt, was ein Jungspund so wissen muss. Bounty kam langsam auf mich zu und wir standen lange beieinander. Dann gingen wir gemeinsam in die Herde.
Von diesem Tag an bauten wir Stück für Stück eine Beziehung auf. Ich lernte durch Beobachtung sehr viel von Bountys Führungskompetenz und seinen Konfliktlösungsstrategien. Der glückliche „Zufall“, dass ich ihn übernehmen konnte macht mich sehr glücklich.
Aponi, der Schmetterling, die Entfaltung unseres Selbst. Dieses Pferd ist ein brandenburgischer Mustang. Wenig Menschkontakt, eine sehr tiefe und reine Seele und eine klare Kommunikation. Ich werde viel von dir lernen, lieber Freund und freue mich auf unsere gemeinsame Reise.